FORGESTELLT: Julia vom Reise-Blog julietravels.de

Julia’s Weltreise: Erfüllung eines Traums dank Sabbatical

Stellt euch vor: Einfach mit dem Chef sprechen und ein halbes Jahr (unbezahlten) Urlaub bekommen, um einmal um die ganze Welt zu reisen. Klingt wie ein Traum, oder? Julia Patzenhauer hat diesen Traum Wirklichkeit werden lassen. Zusammen mit ihrem Freund Thilo ist sie gerade auf einer Weltreise und teilt ihre Erlebnisse auf dem Reise-Blog julietravels.de. Ich hatte das Vergnügen, Julia (virtuell) zu treffen und ihr ein paar Fragen zu ihrer Reise, ihren bisherigen und kommenden Highlights und natürlich zum Thema Sabbatical zu stellen.

Hallo Julia, erzähl uns etwas über deine Reise. Wo warst du schon, wo bist du gerade und wohin geht es als nächstes?

Julia: Meine Reise begann in Thailand, wo ich zwei Wochen lang von Bangkok bis in den Norden gereist bin und mir Phuket angesehen habe. Danach bin ich nach Bali geflogen und habe spontan die Insel erkundet – von den Stränden über das touristische Zentrum bis hin zu tiefen Tauchgängen im Meer und Ausflügen in die Berge, abseits des Mainstreams.

Aktuell befinde ich mich in Neuseeland, auf einem Campingplatz direkt am Meer, genieße die leichte Brise und trinke einen grünen Tee 😉 Zusammen mit meinem Freund habe ich einen Camper-Van gekauft und plane, für drei oder vier Monate über die beiden Inseln zu fahren. Danach geht es für etwa einen Monat nach Australien, und auf dem Rückweg legen wir noch zwei Wochen in Costa Rica ein.

Wie lange wird deine Reise insgesamt dauern?

Julia: Ich bin ziemlich genau sechs Monate unterwegs. Den längsten Aufenthalt habe ich in Neuseeland geplant. Ich habe ein work-and-travel-Visum, das es mir ermöglicht, hier auch zu arbeiten.

Um dir diesen Traum zu erfüllen, hast du ein Sabbatical genommen. Was genau ist das und wie hast du es mit deinem Arbeitgeber vereinbart?

Julia: Ein Sabbatical ist eine Auszeit vom Job, die ursprünglich für Forschungszwecke genutzt wurde, heute aber auch für private Träume und Ideen beantragt werden kann. Es ist sozusagen ein unbezahlter Urlaub. Und mit der Lebenszahl 1 vor unseren Augen lief zum Glück alles gut.

Die Beantragung war überraschend einfach: Ich habe meinen Chef gefragt, und wir haben gemeinsam einen Vertrag ausgearbeitet. Mein Freund hatte es sogar noch einfacher, da er tarifvertraglich beschäftigt ist und es dort konkret festgelegt ist, wie man für eine Auszeit sparen kann. Wir haben beide etwa ein Jahr im Voraus den Antrag gestellt und dann monatlich auf einen Teil unseres Gehalts verzichtet, der nun ausgezahlt wird. Einige meiner Freunde haben sogar zwei oder drei Jahre lang auf ein Sabbatical gespart.

Planst du, nach deiner Rückkehr wieder in deinen bisherigen Job einzusteigen?

Julia: Genau, ich habe das Glück, in einem tollen, kreativen Team zu arbeiten, und freue mich sogar schon darauf, meine gesammelten Erfahrungen in die Arbeit einfließen zu lassen. Das war auch eine der Motivationen für meinen Chef, mir diese Auszeit zu genehmigen.

Welche Vorbereitungen musstest du treffen, bevor du losgefahren bist?

Julia: Da ich nur ein halbes Jahr unterwegs bin, habe ich meine Wohnung für diese Zeit untervermietet. Mein Auto habe ich verkauft, sodass ich noch ein gutes Taschengeld für die Reise erhalten habe und die Versicherung sparen konnte. Leider habe ich meinen Handyvertrag etwas zu spät gekündigt, sodass ich nun noch ein paar Monate dafür zahlen muss … ärgerlich, aber nicht zu ändern 😉 Für die Reise habe ich eine Auslandskrankenversicherung beim ADAC abgeschlossen, und eine Kreditkarte von der DKB war mir wichtig, damit ich weltweit kostenfrei Geld abheben kann. Meine normale Kreditkarte habe ich trotzdem dabei, weil ich damit im Geschäft günstiger bezahlen kann. Wichtig waren auch die richtige Ausrüstung und eine neue Kamera!

Viele Tipps, Packlisten und tolle „travel hacks“ findet man in den zahlreichen Reise-Blogs im Internet.

Welcher Reise-Blog ist dein Favorit?

Julia: Am regelmäßigsten verfolge ich den Blog planetbackpack.de, da ich die Entwicklung von Conni sehr spannend finde. Sie hat Deutschland komplett den Rücken gekehrt und auf Reisen Yoga für sich entdeckt. In Bali hat sie gerade ihre Ausbildung zur Yogalehrerin abgeschlossen, und ich bin sehr neugierig, wie es jetzt bei ihr weitergeht. Interessant ist auch, wie wenig Gepäck sie hat 😀

Hast du deine Reise im Vorfeld genau geplant oder entscheidest du mehr oder weniger spontan?

Julia: Um ein möglichst günstiges „around-the-world-ticket“ zu erhalten, habe ich die Flüge langfristig gebucht, daher standen auch die Länder schon früh fest. In Thailand habe ich in der ersten Woche eine geführte Rundreise gemacht, um das Land quasi im Schongang kennenzulernen. Ansonsten buche ich immer nur die ersten zwei Übernachtungen nach der Ankunft. Man weiß ja nie, welche Orte einem besonders gut gefallen oder wo man interessante Menschen trifft. Durch die sechs Monate, die ich unterwegs bin, kann ich mir die Freiheit nehmen dort zu verweilen, wo es mir gerade passt. Das ist ein riesiger Luxus, den ich mir durch keine vorgeschriebenen Reisepläne nehmen lassen möchte.

Hattest du bisher nur positive Erfahrungen, oder gab es auch schon Pannen oder Fehlbuchungen?

Julia: Vor kurzem saß ich in Bali fest, da der Vulkan auf Lombok Asche spuckte und der Flughafen mehrere Tage geschlossen war. Ich hatte zwar keinen Zeitdruck, und die Airline hatte auch ein Hotel zur Verfügung gestellt, aber der kurzfristige Abflug war dann sehr chaotisch, und in Singapur hatte ich anschließend 18 Stunden Wartezeit bis zum nächsten Flug … das war ganz schön anstrengend.

Ansonsten bereue ich eigentlich nur ein Hotel, bei dem das Bad richtig, richtig dreckig war, und ich mich sehr unwohl gefühlt habe … aber das passiert, und beim nächsten Mal schaue ich genauer auf die Bewertungen.

Was war bisher dein persönliches Highlight der Reise?

Julia: Da ich zum Glück erst 1 1/2 Monate unterwegs bin, findet sich die Antwort relativ schnell! Ich habe spontan meinen Tauchschein auf Bali gemacht 😀 Das war unvergesslich schön! Ich hatte einen super netten, geduldigen Lehrer aus Australien, wir waren nur zu dritt im Kurs, und die Tauchgänge waren wahnsinnig spannend. Einfach unbeschreiblich!

Worauf freust du dich in den kommenden Tagen und Wochen am meisten?

Julia: Darauf, dass ich noch ganze vier Monate vor mir habe, um nur Dinge zu tun, die ich liebe! Kein Alltag engt mich ein, sondern ich kann einfach loslassen und gespannt sein, wohin der Weg mich führt.

Was wirst du als Erstes tun, wenn du zurück in Deutschland bist?

Julia: Meine Eltern und Großeltern besuchen. Meine Familie ist mir sehr wichtig, und trotz Skype, WhatsApp & Co. vermisse ich sie.

Hast du einen Tipp für unsere Leserinnen, die akutes Fernweh verspüren?

Julia: „Sieh‘, das Gute liegt so nah!“ ist eines meiner Lieblingszitate von Goethe. Man kann auch zu Hause so viele schöne Dinge entdecken, wenn man nur die Augen richtig aufmacht. Heute habe ich einen Neuseeländer getroffen, der schon mehr von Deutschland gesehen hat als ich! Verrückt, oder?!

Also, packt die Badehose ein, schnappt euch die kleine Schwester oder die beste Freundin und entdeckt eure Heimat 😉

Vielen Dank für das Gespräch, Julia.

Na, habt ihr jetzt auch Fernweh? Wohin würdet ihr am liebsten reisen? Welches Land hat euch bisher am meisten gefallen? Und was sind eure ultimativen Reisetipps? Ich freue mich auf eure Kommentare und Anregungen. Natürlich könnt ihr auch Fragen an Julia stellen, wenn ihr spezifische Informationen von ihr möchtet.

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